Auf dem Weg nach Argentinien

Nach den anstrengenden Tagen im Torres del Paine ging es heute zurück nach Argentinien.

Pünktlich um 7:00 Uhr startete der Bus am Terminal. Eine lange Fahrt stand mir bevor. Ziel war Ushuaia, die südlichste Stadt der Welt und das Tor zur Antarktis. Feuerland klingt schon ziemlich nach Ende der Welt. 😉

Nach 2 Stunden Fahrt musste ich umsteigen. Mitten im nirgendwo, aber der nächste Bus wartete bereits.

Auch mit der Fähre hatten wir Glück und kamen genau zum richtigen Zeitpunkt. Schnell raus aus dem Bus und rauf auf die Fähre. Wider Erwarten war es eine halbstündige ruhige Überfahrt, ehe es mit dem Bus weiter Richtung Grenze ging. Die Ausreise aus Chile war schnell erledigt und einige Kilometer später ging auch die Einreise nach Argentinien eigentlich recht schnell. Nach einer halben Stunde saßen wir wieder im Bus. Doch dann hieß es: alle nochmal raus, Gepäckkontrolle. Vorher konnten wir alles im Bus lassen und bekamen nur den Einreise-Stempel. Nun musste das komplette Gepäck mit raus und wurde kontrolliert. Irgendwie unnötig, aber auch das war dann irgendwann erledigt.

Weitere 4h Busfahrt bis nach Ushuaia standen uns bevor. Die Landschaft war karge Pampa, Einöde. Am Ende tauchten wieder schneebedeckte Berge auf. Das Ganze erinnerte mich alles ein wenig an einen Pass in den Alpen.

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Ushuaia ist nach Buenos Aires die erste richtige Stadt hier in Patagonien. Erinnert alles ein bisschen an ein Skiresort (am Meer 😉).

Alles in allem war ich dann 13 Stunden mit dem Bus unterwegs. Klingt anstrengend, war aber eigentlich recht angenehm und ein perfekter Tag zur Erholung nach dem W-Trek. Schlafen, lesen, Musik hören, plaudern, snacken, ausruhen…

In Ushuaia gabs dann noch ein Dinner und morgen wird dann die Stadt und Feuerland erkundet.

Bin übrigens immer noch gesund und scheine der Seuche entgangen zu sein!

W-Trek Finale

Ganze drei Leute waren am nächsten Morgen um 7:00 bereit für den letzten Teil des Treks. Der Rest der Truppe fiel leider aus. So machten Mikko, Valeria und ich uns gemeinsam mit den beiden Guides auf den Weg. Für mich folgte der schönste Tag im Torres del Paine.

Es ging hoch zum Grey Gletscher und See. Alles war frühmorgens ruhig und friedlich und die Sonne wärmte sogar ein bisschen. Mit Galgenhumor nahmen wir dann auf, dass auch einer der Guides umkehren musste und wir letztlich nur noch zu viert das Ziel erreichten.

Nach einer rund dreistündigen Wanderung wartete dann unser Boot auf uns. Traumhaftes Wetter war wohl die Belohnung für den etwas verkorksten zweiten Tag im W.

Danach ging’s zurück nach Puerto Natales, wo eine Dusche und trockene Klamotten auf uns warteten.

Toi toi toi, bisher scheint die Seuche mich zu verschonen. Hoffentlich bleibt das so!

W-Trek im Torres del Paine Tag 2

Tag 2 begann dann etwas wirr. Mein Handy hat trotz Flightmode eine ominöse Zeitumstellung vollzogen in der Nacht auf Montag. So wäre ich fast zu spät zum Frühstück gekommen, aber zum Glück hatte Georginas Handy die richtige Uhrzeit.

Für uns ging es nach dem Frühstück zum Lake Pehoe, wo wir mit dem Boot zu unserer nächsten Wanderung starteten. Irgendwie sollte das nicht mein Tag werden. Auf dem Weg zum Katamaran bin ich umgeknickt und gestürzt. Die Folge waren eine aufgeschürfte Hand und Knie. Nicht schlimm, aber nervig.

Die ersten beiden Stunden der Wanderung waren schrecklich für mich. Es hat getröpfelt, mir war fast durchgängig kalt und ich habe mich gefragt, was ich da eigentlich mache. Auch in der Mittagspause war ich noch ziemlich durchgefroren.

Umso überraschter war ich von mir selbst, dass ich bis zum Mirador Frances weiter wandern wollte. Ein Teil der Gruppe machte sich auf den Rückweg, während wir weiter zum Gletscher kletterten – zwischendurch im strömenden Regen. Das Stück hat mir dann aber tatsächlich Spaß gemacht. Immer wieder hörten wir Lawinenabgänge, leider war ein Teil des Gletschers in Wolken gehüllt.

Die erste Stunde des Rückweges war dann ok. Der Rest wieder schrecklich lang, nass und kalt. Die Dusche auf dem Campingplatz war dann zwar warm, aber trotzdem wars wirklich ungemütlich.

Am Abend fielen dann immer wieder Strom und Heizung aus. Ebenso wie immer mehr aus unserer Reisegruppe. Der Abend war dann auch der Abschluss eines sehr durchwachsenen Tages, die Stimmung war auf dem Tiefpunkt als wir in unsere Zelte krochen. Alles war feucht, es war kalt, die Hälfte der Truppe krank…

Die Nacht war dann mit circa -5 Grad eisig, viel Schlaf hab’s nicht, da wir immer unsere Kranken hörten.

Torres del Paine

Morgens ging es früh los. Der Nationalpark Torres del Paine war das Ziel. Hier wandern wir den W-Trek, der Outdoor Freunden vermutlich ein Begriff ist. Es geht in drei Täler vorbei an Gletscher, Fjorden und Seen.

Nach rund 1,5h Fahrt von Puerto Natales starten wir am Welcome Center den ersten Teil des W.

Hoch hinaus zu den 3 Türmen in der Hoffnung, sie auch zu sehen. Die Wanderung war abwechslungsreich, auch wenn es fast stetig bergauf ging. Genau wie auch beim Fitz Roy hatte es das letzte Stück in sich. Und auch der Wind machte das ganze wenig angenehm. Oben angekommen hatten wir tatsächlich Blick auf die drei Türme. Beeindruckend wie sie dort im Nebel hinter dem See auftauchen.

Leider war es oben richtig kalt, so dass wir unsere Pause dort nicht richtig genießen konnten. Jeder suchte Schutz vor dem Wind hinter einigen Felsen und so war ich froh, als es wieder hinunter ging und man in Bewegung war. Und wer mich kennt, weiß was es bedeutet, wenn ich sage, dass es kalt war 😉 Aber auch hier hat das Wetter uns nicht im Stich gelassen und wir hatten freie Sicht auf Las Torres.

Der Rückweg war wieder einmal anstrengend für mich. Mental ist hoch deutlich einfach zu bewältigen. Es zog sich bis wir endlich wieder am Eingang waren.

Die Nacht verbrachten wir in der Nash Lodge. Beziehungsweise in einem Zelt dort… nach einer warmen Dusche und einem leckeren Essen waren wir aufgewärmt für die Nacht im Zelt. Es war nicht so kalt wie gedacht, der Schlafsack war perfekt für die Temperatur. Erst morgens wurde es kalt im Zelt.

Dafür wurden wir dann morgens mit diesem Blick belohnt.

Danach ging’s weiter zum mittleren Teil des W.

Chile

Heute ging es für mich mit dem Bus nach Chile. Ich hatte einen alten, staubigen Bus erwartet, aber es war tatsächlich ein super moderner Reisebus mit viel Platz – ähnlich wie die Business Class im Flieger. Zwei Plätze für mich, perfekt. So habe ich vor und nach den Grenzkontrollen schlafen können.

Insgesamt war ich rund 6 Stunden unterwegs. Für Südamerika ein Kurztrip.

Interessant war auch, dass man erst in Argentinien ausreisen musste, 20 Minuten Busfahrt und dann in Chile einreisen konnte.

Jetzt bin ich in Puerto Natales.

Nach der Busfahrt habe ich kurz die Stadt erkundet und ein paar Sachen für die nächsten Tagen eingekauft.

Jetzt gibts eine Einführung für die nächsten drei Tage im Torres del Paine Nationalpark, wo ich einen Teil des W-Treks laufe. Bin sehr gespannt und ein bisschen aufgeregt.

Heute abends gibts dann noch ein Dinner mit der Wandergruppe. Und ich muss meinen Rucksack für die nächsten drei Tage packen…

Ansonsten gibts nicht viel zu erzählen. Bin immer noch sehr beeindruckt vom Gletscher gestern ❤️

Perito-Moreno-Gletscher

Auf den Gletscher habe ich mich eigentlich am meisten auf dem gesamten Trip gefreut. Und oft ist es dann ja so, dass die Erwartungen dann enttäuscht werden. Nicht so dieses Mal!

Doch ich bin einfach sprachlos über diese gewaltige Natur. Es war absolut beeindruckend und man kann es überhaupt nicht in Worte fassen. Man sieht das riesige Eisfeld (in der Größe von Buenos Aires), die Kante ist über 70 Meter hoch, man hört es knirschen und knacken, ab und zu bricht unter riesigem Getöse ein Eisblock ab und fällt ins Wasser… ich konnte mich gar nicht sattsehen und habe an jeder Ecke neue Fotos geschossen. Einfach unbeschreiblich!

El Chaltén

Die gestrige Wanderung steckt mir noch ein wenig in den Knochen. Trotzdem wollte ich den Tag heute nutzen und so standen zwei kleine Wanderungen an. Vormittags zu einem Aussichtspunkt, wo man den Condor sehen kann und danach weiter zum Mirador de las Agiulas. Da gabs wieder ein paar kleine Eisberge zu sehen.

Nach einer kurze Pause im Hotel ging’s dann zu viert weiter zu einem Wasserfall.

Das Wetter war wieder mal auf unserer Seite, auch wenn es ziemlich windig war. Inzwischen ist keine Wolke mehr zu sehen.

Heute Abend gehts für mich zurück nach El Calafate. Außer 3 Stunden Busfahrt wird wohl nichts mehr passieren, also dachte ich mir, ich nutze nochmal das Wifi in der Hosteria für meinen täglichen Post, ehe die Reise weitergeht.

Laguna de Los Tres

Nur ein kurzes Update heute… bin ziemlich ko. Mehr als 10 Stunden wandern…

Und es war sooooo toll! Traumwetter für Patagonien erwischt.

Laguna de Los tres mit Fitz Roy. Nach 5h endlich am Ziel und dann wieder Zurück. Und was soll ich sagen: es war jeden Schritt wert.

Jedes Paar „nicht gekaufte Schuhe“, weil ich reisen wollte. In Momenten wie diesen weiß man wofür man das alles macht!!! Da steht man vor diesem Berg und ist einfach sprachlos….

Patagonia

Heute war Reisetag. Um 5 Uhr klingelte der Wecker und natürlich war ich schon vorher wach, damit ich bloß nicht verschlafe.

In Buenos Aires ging gerade die Sonne auf, als ich auf dem Weg zum Flughafen war.

Rund 3 Stunden Flugzeit, endlich gehts nach Patagonien. Hab dann im Flieger nochmal geschlafen, sass zwar am Fenster aber leider „auf der falschen Seite“, so dass ich nur las Pampas sehen konnte und nicht die Anden.

Angekommen in El Calafate und dann ging’s nochmal weiter mach El Chaltén. Rund 3,5 Stunden mit dem Bus, einige Fotostopps inbegriffen. Wow, was für ein tolles Wetter!!!! Ok, es ist windig, aber das ist es immer.

Freie Sicht auf den Fitz Roy – und das direkt schon zu Beginn! Beeindruckend!

Australien ist also genauso nah oder weit weg wie zuhause!

Neben der tollen Aussicht auf Berge und Eisberge (leider zu weit weg zum Fotografieren) habe ich auch einige Guanakas und sogar Flamingos entdeckt.

Morgen gehts zur Laguna dos Tres, hoffentlich hält das Wetter!!!! Man sagt, das Wetter hier ist unberechenbar. Kann es wirklich kaum glauben, dass es heute so schön ist. Werde jetzt in der Hosteria noch ein paar Sachen für die Wanderung morgen vorbereiten ehe es etwas zu essen gibt!

Buenos Aires – la Boca

Tag 2 in Buenos Aires. Wir haben eine Tour durch La Boca gebucht, das bunter Arbeiterviertel hier. Wir sind eine kleine internationale Gruppe aus Franzosen, Amerikaner, Italienern und einem spanisch sprechenden Guide!

Tolle Tour mit einem Einblick auch ins nicht touristische La Boca, einem etwas gefährlicheren Stadtteil von BA.

Auch das Stadion der Boca Juniors gehörte dazu.

Zum Abschluss der Tour gabs gemeinsamen Mate für alle.

Auch die typischen Empenadas have ich heute schon probiert.

Ansonsten haben wir noch ein bisschen die Stadt erkundet, gerade gibts eine kleine Internet-Pause zuhause.

So richtig begeistert hat mich Buenos Aires bislang noch nicht. Kommt vielleicht noch, aber ich freue mich total auf die Natur und alles was noch kommt!

Morgen früh um 5:45 Uhr gehts zum Flughafen…